Firmung als Festigung im Glauben und gleichzeitig als Auftrag und Sendung verstehen –
Bericht: Achim Dörr
In zwei Firmgottesdiensten hat der emeritierte Bischof Meinrad Merkel am Wochenende insgesamt achtzig Jugendlichen aus der Seelsorgeeinheit Walldürn das Sakrament der Heiligen Firmung gespendet. Beide Male war die Wallfahrtsbasilika zum Heiligen Blut bis auf den letzten Platz besetzt und zahlreiche Familienangehörige haben an diesen feierlichen Pontifikalämtern teilgenommen.
Bischof Merkel, der seine Wurzeln in Hardheim und Seckach hatte und seinen Ruhestand nun in Obrigheim verbringt, war fünfzig Jahre lang in Brasilien in einem Bundesstaat im Amazonas segensreich tätig. Er freute sich die Firmung in Walldürn übernehmen, um somit auch etwas seiner früheren Heimat wieder zurückgeben zu können. Unter den rhythmischen Klängen der Gruppe „Young Musicians“ zog der liturgische Dienst zusammen mit Bischof Merkel in die Wallfahrtsbasilika ein um das Fest der Firmung zu feiern. Nach der Begrüßung durch den Leiter der Seelsorgeeinheit Pater Josef Bregula OFMConv und der Verkündigung des Lukas-Evangeliums durch Diakon Tobias Eckert wandte sich der Bischof in seiner ansprechenden Predigt an die Jugendlichen. „Die Firmung ist nicht nur ein äußeres Zeichen, sondern ein Festmachen und eine Vertiefung des persönlichen Glaubens. Es ist gleichzeitig ein Auftrag und eine Sendung für Euch Jugendlichen in der Verkündigung und Nachfolge Jesus Christus“. Mit diesen Worten machte er den Firmanden bewusst, dass mit der Spendung des Firmsakraments der Weg in der Kirche nicht endet, sondern jetzt erst seinen Anfang nimmt. „Euer Engagement in Kirche und Gesellschaft ist Teil Eures Auftrags, damit beide Bereiche lebendiger und menschlicher werden, dort wo ihr steht und lebt“. Auch die Eltern und Paten erinnerte der Bischof daran, dass sie die Verpflichtung der Wegbegleitung, Stärkung und Unterstützung eingehen. „Die Firmung bedeutet sich Gott neu zu weihen und mit ihm einen Bund einzugehen und ihn zu erneuern.“ Die gegenwärtige Zeit fordere uns Christen weltweit heraus. Zahlreiche Probleme in Bezug auf Hunger, Klima, Korruption, Inkompetenz, soziale Ungerechtigkeit, Gewaltbereitschaft und kriegerischer Auseinandersetzungen mache dies deutlich. „Über allem aber steht der Verlust des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe. Den Menschen die frohe Botschaft zu bringen, sollte unser wichtigstes Ziel sein. Aber nicht nur im Wort sondern auch in der Tat“, so der Bischof. Den Blick auf Jesus Christus zu richten, die Heilige Schrift immer mehr kennen zu lernen, das Gebet und ein gutes Umfeld seien wichtige Säulen auf dem Glaubensweg. „Seid offen und sensibel im Hinblick auf die großen Herausforderungen in unserer Gesellschaft“, so sein abschließender Appell.
Mit den Worten „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist. Der Friede sei mit dir!“ spendete Bischof Merkel dann den Jugendlichen das Sakrament der Firmung und feierte im Anschluss daran die Eucharistie, die von den Jugendlichen mit Texten und Fürbitten mitgestaltet wurde.
Pater Josef Bregula dankte am Ende des Gottesdienstes allen Beteiligten, besonders Gemeindereferent Adrian Ambiel, der die Gesamtkoordination hatte. Vor Beginn der Feier wurde noch in einer Präsentation auf die Firmvorbereitung zurückgeblickt und gleichzeitig auch die zukünftigen Möglichkeiten zur Teilnahme an verschiedenen spirituellen Angeboten aufgezeigt. Mit der Jugendgemeinschaft „OASE“, dem Team „YOU(th) und den Monatstreffen zu aktuellen Themen werden neue Treffen ins Leben gerufen, zu der die Jugendlichen willkommen sind.